Aufgewacht!

E. Jandrisits

 

Der Wecker klingelt zum zweiten Mal,
das gemeine Ding!
Kennt einfach kein Pardon,
wo ich doch noch soo müde bin!
Ich will dich nicht verlassen,
du meine kuschelige Decke,
da klingelt doch das Ding schon wieder,
wie eine lästige Zecke!

 

Hui, jetzt aber hurtig,
wie schnell am Morgen die Zeit verrinnt,
wollt früher raus,
bevor auf den Straßen der arge Verkehr beginnt!
Schlepp meine müden Knochen ins Bad
mit einem offenen Auge.
Schnell das Haar frisiert,
damit ich für den Alltag tauge!

 

Die Beißerchen noch fein  poliert,
das zweite Auge ist erwacht,
na da schaut der Spiegel aber,
bei all dieser Pracht!
Gewaschen, gestriegelt und geschneuzt,
- das wär geschafft!
Noch ein letzter Blick,
wie komisch mich der Spiegel heut begafft!

 

Geschwinde jetzt,
aber elegant noch in die Wäsch gehüpft,
ach ja, erst noch eine Creme,
die das zarte Antlitz schützt!
Noch was zum Duften nicht vergessen,
wo sind die roten Schuh?
Das muß schon noch sein,
 ein Schluck Kaffee, in aller Ruh!

 
Geld, Zigaretten, die Schlüssel,
die Tasche und Brille geschnappt!
Hatte ich gestern nicht noch
etwas vergessen gehabt?
Da fällts mir wie Schuppen von den Augen!
Das lästige Ding klingelt schon wieder,
heut ist ja Sonntag! Und ich darfs mir erlauben,
welch ein Glück, ich leg mich wieder nieder!